Josef Gasser
Eine musikalische Vergangenheit
Im selben Jahr wie Vinzenz Goller wurde ein anderer für das Brixner Musikleben wichtiger Komponist geboren.
Am 24. März 1873 erblickte Josef Gasser in Lienz das Licht der Welt. Auch er begann seine musikalischen Studien in Neustift und bildete sich in Innsbruck zum Volksschullehrer aus. Hier schloss er auch Freundschaft mit Vinzenz Goller. Gemeinsam besuchten sie die Musikhochschule in Regensburg und nahmen regen Anteil an den Entwicklungen in der Musikhauptstadt Wien.
Nach 14 anstrengenden Jahren als Pianist, Geiger und Chorleiter in Wilten und Kaltern zog sich Gasser 1923 in die klösterliche Beschaulichkeit von Neustift zurück, wo er 33 Jahre lang die Seele des Musiklebens war. Hier schrieb er - auf wiederholte Anregung seines Förderers Angelo Alverà - Messen (darunter die berühmte Missa solemnis in e-Moll und das Te Deum, die erstmals 1942 zur Feier des 800 jährigen Bestandes des Klosters Neustift erklangen) und Motetten für den Brixner Domchor, daneben zahlreiche Advents- und Weihnachtslieder.
Auf seine Initiative geht die Wiederbelebung der Sternsinger-Tradition in Neustift zurück. Für die von Haus zu Haus ziehenden Künder der Weihnachtsbotschaft schrieb Gasser zahlreiche einfache Lieder von großer religiöser Aussagekraft.
Am 10. Jänner 1957 starb Gasser. In Neustift wurde er beigesetzt.
Quelle: Domchor Brixen